Das
Abenteuer Bauen
Die Voraussetzungen, um richtig zu bauen
Etwas vom
Bauen verstehen, was bedeutet das? Bauen ist eine komplexe und
vielfältige Tätigkeit. Ein gelungenes Bauwerk
vereinigt Know-How aus beinahe allen Industriezweigen und dem gesamten Handwerk. Um
das Bauen zu beherrschen sind weitreichende Kenntnisse über die Materialgesetze,
Baustatik, Bauphysik, Bauchemie, technische Akustik, Bodenmechanik
und Hydraulik erforderlich. Man muss bestens Bescheid wissen über die unzähligen
Industrieprodukte, die am Bau zum Einsatz kommen und sich genauestens im
Handwerk auskennen. Das reicht aber noch nicht. Damit
ein Bauwerk technisch und handwerklich perfekt erstellt werden
kann, bedarf es einer jahrelangen Erfahrung über das Zusammenwirken der einzelnen Bauelemente.
Für einen Laien ist diese
Komplexität beinahe unüberschaubar. Wer sich für das
Bauen entscheidet, der betritt Neuland, und damit lässt er sich auf ein großes und kostspieliges
Abenteuer mit vielen Risiken ein. Es besteht jedoch die Chance, manche
Streitigkeiten für
sich zu entscheiden, wenn man fachlichen Beistand hat. Wer nicht
selbst baut, sondern sein Objekt ohne fachlichen Beistand fertig erwirbt, der
wird unter Umständen erst viel zu spät Mängel entdecken, von
leichten Schönheitsfehlern bis hin zu gravierendem Pfusch.
Die Fachleute
sind ein Heer von
qualifizierten Hochschulabsolventen, durchaus kompetenten Mitarbeitern,
die bei kleinen und großen Firmen der Bauindustrie oder in vielen renommierten
Ingenieurbüros arbeiten. Die Fachkompetenz ist da, aber sehr
teuer. Diesen fachlichen Beistand können sich nur
zahlungskräftige Investoren leisten. Der Bau wird in der Regel mit
Sachverstand geplant, von Fachfirmen realisiert und von beratenden
Ingenieuren überwacht. Das Ergebnis lässt sich sehen. Es entstehen
viele herausragende Bauwerke, in denen das Wissen der Fachleute zum
Ausdruck kommt.
Das Geschäft mit den eigenen vier Wänden
ist für die Fachwelt eine
Randerscheinung, wo sich i.d.R. nur wenig Geld verdienen lässt. Der private Bauherr
ist kein Wiederholungskunde. Er baut nur einmal im Leben und hoch
verschuldet kann er sich einen teueren Fachbeistand nicht leisten. Die
Immobilienhändler als Bauträger sind selbst auch keine Fachleute vom
Bau, sondern Kaufleute, die dementsprechend auch kaufmännisch denken.
Hier werden Leistungen gekauft
und dann wird das fertige Werk auf dem Markt veräußert. Da der Markt
meist ausgereizt ist, sind Gewinne häufig nur durch Einsparungen am Bau zu erzielen.
Einen technischen Beistand von fachkundigen Ingenieuren will sich der
Immobilienmakler meist auch nicht leisten, da die dadurch erkaufte Qualität
ihm zu kostspielig erscheint und dies dann den Gewinn schmälert.
Bereits in der Planungsphase hält man die Ausstattung am Rande des
technisch Erlaubten. Für die Ausführung werden oft billige ausländische
Firmen beauftragt, die das erforderliche Know-how nicht besitzen. Die
angeblichen Handwerker, die dann auf dem Bau arbeiten, sind in
Wirklichkeit oft gar keine und können mit der Materie nicht umgehen. Aber
auch das einmal vorbildliche deutsche Handwerk ist häufig nicht mehr das, was
es früher war.
Die gesamte
technische Ausführung wird aber meist vollständig diesen Handwerkern
überlassen. Die übersehen, selbst wenn sie gut qualifiziert sind,
nicht das Zusammenwirken im gesamten Bauwerk und können dies von
der Ausbildung her auch gar nicht. Einen Bauleiter, der im Dauereinsatz sachkundig die Arbeiten
koordiniert und die Handwerker beaufsichtigt, gibt es auf
kleineren Baustellen lediglich formell, da die Firmen aus Spargründen
ihre Kosten auf mehrere Baustellen verteilen.
Pfusch am Bau
ist dann das Ergebnis des Sparzwanges,
manchmal auch der Gleichgültigkeit oder mangelhafter Sorgfalt.
Wird der Baumangel nicht
rechtzeitig während der entsprechenden Bauphase entdeckt, ist dieser später
nur äußerst schwierig und kostspielig
zu beseitigen.
Es ist
relativ einfach, einen Mangel oder eine Fehlfunktion festzustellen.
Schwieriger ist es schon, nachzuweisen, dass es sich um einen Baumangel
handelt. Aber richtig kompliziert wird es, wenn man die Schuldfrage
klären und den Verantwortlichen haftbar machen will.
Hier werden Anwälte
eingeschaltet, die im Beweisverfahren wiederum öffentlich bestellte
Gutachter einschalten. Dadurch werden die Fachleute gefragt, deren Kosten am Anfang gespart
werden sollten. Diesmal jedoch - nach Schadenseintritt sind die Kosten
für den Sachverständigen wesentlich höher. Dazu kommen die Anwaltskosten und Gerichtskosten. Da sich die Firmen gut
zu wehren
wissen und eigene Anwälte und Sachverständige beschäftigen, kommt es
vor Gericht häufig zum Vergleich. Dann bleibt der Bauherr auf seinen
eigenen Kosten sitzen, die den Streitwert möglicherweise überschreiten.
Geht der Bauherr nicht gegen den Verursacher vor, bleibt er wiederum auf
dem Schaden sitzen. Auf dieser Weise ist der Bauherr bei einem
Schadensfall fast immer der Geschädigte.
Selbst
wenn man einen schuldhaft verursachten Mangel eindeutig nachweisen kann,
so nützt dies einem nichts mehr, wenn die Baufirma - wie in letzter
Zeit leider häufig - zwischenzeitlich Konkurs angemeldet hat und
niemand mehr haftbar zu machen ist.
Die Abhilfe
Abhilfe bringt hier nur eine konsequente, den
Baufortschritt begleitende Bauaufsicht - vorausschauend und mit
technischem Verstand! Nur so kann rechtzeitig eingegriffen werden, noch
bevor alles verbaut und unzugänglich ist.
Der private
Bauherr kann das nicht. Der Handwerker, der es manchmal könnte, fühlt
sich aber meist nur für seine eigene Arbeit verantwortlich und
nicht für das funktionierende Zusammenwirken aller Bauelemente.
Der Immobilienmakler kann es ebenfalls nicht und die ausführende
Baufirma macht es i.d.R. nur unzureichend.
Hier ist der private Bauherr
oder der Erwerber einer Immobilie gut beraten, einen
Fachmann zu konsultieren, um mit seiner Hilfe rechtzeitig und kompromisslos eine
richtige und sorgfältige Bauausführung zu verlangen. Mit dieser
Unterstützung kann der Bauherr seiner Baufirma oder seinen Handwerkern
viel überzeugender gegenübertreten und eine Drohung mit Baustopp ,
Verweigerung der Abnahme etc. muss dann nur das letzte Mittel sein.
Das Resultat
Eine relativ geringe Investition für die rechtzeitige Beratung und örtliche Begutachtung kann
die unverhältnismäßig hohen Kosten für die Mängelbeseitigung,
oder sogar für einen Rechtsstreit sparen. Ohne den ganzen vermeidbaren
Ärger kann man sein Eigenheim doch erst richtig genießen !